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„Reisen ist wie Träumen: Der Unterschied besteht darin, dass sich nicht jeder beim Aufwachen an etwas erinnert, während jeder die Erinnerung an das Ziel, von dem er zurückgekehrt ist, warm hält.“ - Edgar Allan Poe

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Les Serres d'Auteuil - Die Gewächshäuser in Auteuil

Die Serres d'Auteuil sind ein grünes Paradies, versteckt im 16. Arrondissement, im Herzen von Paris. Am Rande des Bois de Boulogne gelegen, beeindrucken sie mit der Schönheit ihrer botanischen Sammlungen. Hier gibt es in 6m hohen Gewächshäusern mehr als 6.000 tropische Pflanzen aus der ganzen Welt zu sehen. Sie sind je nach Herkunft in vier Galerien unterteilt: Südamerika, Afrika, Asien und Australien.

Zusammen mit dem Parc Floral de Paris, dem Jardin de Bagatelle und dem Arboretum de Paris gehören die Gewächshäuser von Auteuil zu den vier Zentren, die seit 1998 das Label "Botanischer Garten der Stadt Paris" tragen. Ein Teil der Gebäude sind als historische Denkmäler eingetragen.

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Geschichte des Gartens

Die Idee zum Bau von Gewächshäusern stammt aus dem Jahr 1761, als Ludwig XV. am Rande des Bois de Boulogne einen Garten mit Gewächshäusern erbauen ließ. Damals grenzte dieser an das Château du Coq (heute etwa an der Nummer 77 rue d’Auteuil gelegen) und erstreckte sich über eine Fläche von 9 Hektar. 1778 verkaufte König Ludwig XVI. das Schloss und den botanischen Garten an den französischen Staatsmann Jean-François Joly de Fleury de Lavalette. Ein Jahrhundert später wurde der Garten in mehrere Parzellen aufgeteilt.

Im Jahr 1855 legte der Ingenieur Adolphe Alphand im Viertel Muette den Blumengarten der Stadt Paris an, auf einem Gelände, das dem Bois de Boulogne entnommen wurde. Mehr als 30 Gewächshäuser wurden errichtet. Nachdem sich dieser erste Blumengarten als zu klein erwies, wurde 1894 beschlossen, ihn in den Bois de Boulogne zu verlegen. Damals kaufte die Stadt Paris den botanischen Garten, um eine Gartenbauproduktion anzulegen. Es war der Landschaftsarchitekt Jean-Camille Formigé, der mit der Gestaltung beauftragt wurde. Er nutzte das unebene Gelände, um mit den Effekten der Perspektive zu spielen. Die Arbeiten wurden zwischen 1895 und 1898 durchgeführt. Für den Bau der Gewächshäuser entschied sich Formigé für eine Innovative Struktur aus einem Gusseisenrahmen. Die gläsernen Kuppeln und filigranen Verzierungen erinnern an die Belle Époque.

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Am Fuße des großen Gewächshauses befindet sich ein Brunnen, der 1897 mit einem Steinrelief von Jules Dalou, dem Bacchanale, geschmückt wurde. An den Stützmauern der Terrassen sind 14 Maskarons (Fratzengesichter) aus verzinktem Gusseisen von Auguste Rodin zu sehen. Die Modelle stammen aus dem Jahr 1878 von Gabriel Davioud anlässlich der Weltausstellung.

Leider wurde die Fläche der Gärten 1968 durch den Bau des Périphérique (Umgehungsstraße) um 1/3 reduziert. Seit Juni 2021 sind die Gewächshäuser und der Garten mit dem Label Jardin Remarquable (bemerkenswerter Garten) ausgezeichnet.

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Architektur und Besichtigung

Die Architektur des botanischen Gartens ist beeindruckend und ein wahres Meisterwerk technischer Meisterleistung. Eingebettet zwischen dem Bois de Boulogne und dem Stade Roland Garros, bieten sie eine Oase der Ruhe und Erholung mitten in der Stadt. Die Gewächshäuser sind von einem weitläufigen Park umgeben, der zum Verweilen und Entdecken einlädt. Hier kann man auf verschlungenen Pfaden spazieren gehen und die Vielfalt der Pflanzenwelt bestaunen.

Der Haupteingang bietet einen herrlichen Blick auf die riesige Esplanade, einem liebevoll gepflegten Parterre im französischen Stil. Um den Eingang herum sieht man vier Statuen, die sogenannten Musen (Töchter von Zeus). Die vierzehn Maskarons auf der Terrasse sind aus verzinktem Gusseisen und schmückten bis 1935 den alten Wasserfall des Trocadéro-Palastes, der zu Gunsten des Chaillot-Palastes abgebaut wurde.

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Das große Gewächshaus besteht aus einem zentralen Pavillon und zwei niedrigen Seitenflügeln. Zusammen mit dem Palmengewächshaus und dem Azaleengewächshaus, bilden sie ein monumentales Ensemble das um das Parterre (Blumenbeet) im typisch französischen Stil angeordnet ist. Sie wurden vom französischen Architekten Jean Camille Formigé entworfen und ähneln den königlichen Gewächshäusern in Laken (Belgien). Der Gusseisenrahmen ist Türkis lackiert und verläuft über die Kuppel in eine Spitze. Es sind die drei verschiedenen Klimaräume, die das Gewächshaus zu einer technischen Meisterleistung machen. Das „Palmarium“ ist trocken, die „Serre équatoriale“ gleicht einem heißen und feuchten tropischen Garten und die „Orangerie“ ist etwas kühler. Das riesige Palmarium befindet sich im Hauptgewächshaus mit einer Höhe von 16,50 Metern. Es gibt Teiche mit Koi-Karpfen und eine kleine Voliere mit exotischen Vögeln.

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Die Pflanzenvielfalt der Serres d'Auteuil ist bemerkenswert. Hier findet man eine Vielzahl von exotischen Pflanzen, Blumen und Bäume aus aller Welt, darunter Palmen, Orchideen, Kakteen und tropische Gewächse. In den verschiedenen Bereichen der Gewächshäuser werden die Pflanzen nach ihren klimatischen Bedürfnissen kategorisiert.

Fleischfressende Pflanzen stehen neben Sammlungen seltener Orchideen. Bananen-, Mango-, Papaya- und Kaffeebäume gedeihen in tropischen und subtropischen Klimazonen, sodass Besucher eine Reise um die Welt machen können, ohne Paris zu verlassen.

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Aber auch in den Gärten kann man seltsame Bäume entdecken, so den Karamellbaum, der im Herbst einen angenehmen Karamellduft verströmt. Ein japanischer Garten und ein zeitgenössischer Garten vervollständigen den französischen Garten.

Die alten Mühlsteingebäude hinter dem Hauptgewächshaus wurden in neue Restauranträume umgebaut.

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Die Gewächshäuser sind ein Ort der Begegnung mit der Natur. Es finden regelmäßig Ausstellungen, Workshops und Führungen statt, um mehr über die Welt der Pflanzen zu erfahren. Außerdem sind sie ein Zentrum für Bildung und Forschung und dienen als Schauplatz für botanische Studien und Forschungsprojekte.


Nützliche Informationen

Adresse:
Jardin des Serres d'Auteuil
3, avenue de la Porte-d'Auteuil, 75016 Paris

Anreise:
Métro Linie 9 und 10, Station Michel-Ange - Molitor, oder Métro Linie 10, Porte d'Auteuil
Parkplätze am Bahnhof oder Grand Bosquet.

Tarife:
gratis

Internetseite:
https://www.paris.fr/lieux/jardin-des-serres-d-auteuil-1780

Gut zu wissen:
Achtung, manche Pflanzen sind giftig oder stechen!

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