L'Odéon - Théâtre de l'Europe
Station: Metro Linie 4 oder 10, Station Odeon.
Gut zu wissen: Führungen finden in der Regel nur ein Mal pro Monat statt, Samstags um 11 Uhr. Reservierung erforderlich! Weitere Informationen gibt es hier.
Die Schauspieler, die im Theater zurückblieben, wurden verhaftet und konnten erst nach dem Sturz von Robespierre im August 1794 wieder auf die Bühne treten. Mittlerweile wurde das Theater in "Théâtre de l'Égalité" umbenannt.
Im Laufe der Jahre wechselte es noch mehrere Male seinen Namen. So hieß es von 1794 bis 1796 "Théâtre de l'Égalité", bevor es in "Théâtre de l'Odéon" (1796-1799), "Théâtre de l'Impératrice et Reine" (1808-1818), "Odéon - Second Théâtre-Français" (1819-1853), "Théâtre Impérial de l'Odéon" (1853-1870), "Théâtre national de l'Odéon" (1871-1990) und schließlich in "Odéon–Théâtre de l'Europe" umbenannt wurde.
Ein weiteres, besonderes Ereignis war auch der Auftritt von Sarah Bernhard im Odéon. Sie wurde 1862 von der Comédie Française engagiert und spielte die Rolle der Aricie in der Tragödie Phèdre (Phädra) von Jean Racine. Bekannt wurde sie auch durch die Jugendstilplakate von Alfons Mucha, die sie zu einer wahren Ikone der Belle Epoque machten.
Während der Belagerung von Paris im Jahr 1870 erhielt sie vom Kriegsministerium die Genehmigung, im Foyer des Theaters ein "Militärkrankenhaus" einzurichten. Sie pflegte den späteren Marschall Foch, den sie 1915 während des ersten Weltkriegs an der Front der Maas wieder traf.
Heutzutage werden die Theaterstücke noch immer in den ursprünglichen Räumlichkeiten aufgeführt. Seit 2003 gibt es einen zweiten Saal im 17. Arrondissement, die Ateliers Berthier, mit einer Kapazität von 350-450 Sitzplätzen. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Dekorlager der Opéra Garnier. Der Saal wurde mit dem Stück Phèdre (Phädra) von Jean Racine eingeweiht.
Das Théâtre de l'Odéon liegt ganz in der Nähe des Jardin du Luxembourg und sollte einem Tempel gleichen. So besteht die Fassade aus acht Säulen. Auch in der Eingangshalle erinnert die Dekoration an römische Tempel mit Säulen und Göttern.
Nach dem Bau des Theaters wurden in der "Rue de la Comédie", heute "Rue de l’Odéon" Gehwege angelegt. Dies war etwas ganz Besonderes, da es zu dieser Zeit nur an einem Ort Bürgersteige in Paris gab, auf der Pont Neuf Brücke aus dem Jahr 1607.
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