Das Schloss in Maisons-Laffitte
« Il est d’une beauté si singulière qu’il n’est point d’étranger qui ne l’aille voir comme l’une des plus belles choses que nous ayons en France ». Charles Perrault
„Es ist von so einzigartiger Schönheit, dass es keinen Fremden gibt, der es nicht als eines der schönsten Dinge betrachten würde, die wir in Frankreich haben.“ Charles Perrault
Das wohl bekannteste Schloss Frankreichs ist das Château de Versailles, das auf Wunsch König Ludwig XIV. erbaut wurde. Es sollte das größte und schönste Schloss aller Zeiten werden.
Doch es war eine ganz andere Residenz, heute weitaus weniger bekannt, die den jungen Ludwig empfing - das Château de Maisons oder auch Château de Maisons-sur-Seine genannt. Es liegt unweit von Paris und dem nationalen Landgut von Saint-Germain-en-Laye.
Das Schloss gilt als architektonisches Meisterwerk von François Mansart, und diente auch als Vorbild für das Schloss Vaux-le-Vicomte, Residenz von Nicolas Fouquet, die Ludwig XIV. vor Wut wahnsinnig machte. Es ist heute das am besten erhaltene Bauwerk des Architekten und war für seine Zeit ein modernes Schloss, in dem klassische und barocke Ästhetik verschmelzen. Der zukünftige König war so sehr von der Architektur beeindruckt, dass es ihn später für den Bau seines Schlosses inspirierte. Viele berühmte Persönlichkeiten der französischen Geschichte werden mit dem Schloss in Verbindung gebracht.
Die Geschichte des Schlosses in Maisons-Laffitte
Das Château de Maisons wurde 1640 auf Wunsch von René de Longueil, einer einflussreichen Persönlichkeit am Hofe Ludwigs XIII. und später Ludwigs XIV. erbaut und 1651 fertiggestellt. Sein Wunsch war es, den König hier angemessen empfangen zu können, der regelmäßig in Saint-Germain-en-Laye jagte.Im April 1651 begrüßte es den jungen Ludwig XIV., sowie seine Mutter die Erzherzogin Anna von Österreich und Königin von Frankreich zu einer üppigen Feier. Der Sonnenkönig kehrte zwei Mal ins Château zurück. Jahre später rief der Sonnenkönig Bildhauer und Dekorateure, die auf der Baustelle in Maisons gearbeitet hatten nach Versailles.
Durch einen Brand 1723 wurden einige Räume des Schlosses zerstört und es verlor seinen Glanz, bevor es 1777 in den Besitz des Grafen von Artois (Bruder Ludwigs XVI. und zukünftiger Karl X.) überging. Doch während der Revolution wurde es als Nationaleigentum beschlagnahmt, bis es 1804 vom Marschall Lannes, einem Soldaten der Napoleon Bonaparte nahe stand, erworben wurde. Er ließ Renovierungen vornehmen, um dem Schloss seinen alten Glanz wiederzugeben. Nach seinem Tod während der Schlacht von Essling im Jahre 1809 kümmerte sich seine Witwe um das Anwesen, bis sie es 1818 an den Bankier Jacques Laffitte verkaufte, der die Arbeiten vollendete. Er gab dem Schloss seinen vollständigen Namen Maisons-Laffitte. Im 19. Jahrhundert war er verschuldet und musste sich von einem Teil des großen Parks trennen. Auch die Ställe wurden damals zerstört. Danach ging der Besitzt von Hand zu Hand, bevor er 1905 durch den Staat vor der Zerstörung gerettet wurde. Seit 1912 ist das Schloss für Besucher geöffnet und wird heute vom Centre des Monuments Nationaux verwaltet.
Doch nicht nur seine Besitzer machten das Schloss prestigeträchtig. Auch weltberühmte Gäste kehrten hier ein, so zum Beispiel Voltaire.
Schade, dass es heute nicht bekannter ist, obwohl es vor den Toren der Stadt der Liebe und der Lichter liegt.
Das Anwesen gilt als eine der schönsten Residenzen seiner Zeit. Die Architektur des Schlosses spielt mit den Prinzipien der Symmetrie und der Ausgewogenheit der Formen. Bis in die Dachspitzen zeugt das Gebäude von einer gewissen Eleganz. Es liegt auf einer leicht erhöhten Terrasse und dominiert dadurch den Park und die Gärten.
Die zentrale Vorhalle und die spektakuläre Freitreppe sind stille Zeugen dieser damals modernen und innovativen Architektur. Über der Treppe ist eine majestätische Kuppel und im Obergeschoss ist sie mit Engelchen geschmückt. Sie stehen für die Künste, Wissenschaften, Liebe, Krieg und Frieden, sowie Musik und Gesang.
Die Reliefs über den Türen erinnern jeweils an vier römische Gottheiten, die mit den vier Elementen verbunden sind: Neptun für Wasser, Jupiter für Feuer, Kybele für Erde und Juno für Luft. Die Adler in den Ecken mit ihren durchdringenden Blicken repräsentieren die Familie Longueuil (long oeil = langes Auge).
Im linken Flügel des Obergeschosses befinden sich die Gemächer des Königs mit einem wunderschönen Ballsaal, in dem sich sogar ein Balkon befindet, auf dem die Musiker spielten. Auch hier besteht die Decke aus einem Kuppelgewölbe mit einer Höhe von mehr als 7m. Das Tageslicht, das durch die großen Fenster dringt und sich in den Spiegeln reflektiert, erinnert an den Spiegelsaal im Schloss von Versailles. Es war König Ludwig XIV. selbst, der diese Ähnlichkeit wünschte.
Leider war der Garten zum Zeitpunkt unseres Besuchs wegen Bauarbeiten nicht zu besichtigen.
Château de Maisons
2, avenue Carnot, 78600 Maisons-Laffitte
Die Besichtigung des Schlosses - Ein Modell klassischer Architektur
Das Schloss gilt wie schon gesagt als Vorbote der Architektur von Versailles. Einige Elemente wurden schlicht und einfach im Königsschloss „kopiert“. Schließlich war es der Großneffe von François Mansart, Jules Hardouin Mansart, der als Architekt in Versailles, aber auch für den Invalidendom in Paris engagiert wurde.Schade, dass es heute nicht bekannter ist, obwohl es vor den Toren der Stadt der Liebe und der Lichter liegt.
Das Anwesen gilt als eine der schönsten Residenzen seiner Zeit. Die Architektur des Schlosses spielt mit den Prinzipien der Symmetrie und der Ausgewogenheit der Formen. Bis in die Dachspitzen zeugt das Gebäude von einer gewissen Eleganz. Es liegt auf einer leicht erhöhten Terrasse und dominiert dadurch den Park und die Gärten.
Der Besucher betritt das Schloss durch ein monumentales Haupttor, das auf Wunsch des letzten Besitzers, Wilhelm Tilman Grommé erbaut wurde. Das Tor stammt aus dem mittlerweile zetstörten Schloss Mailly-Raineval.
Die ursprünglichen Dekorationen der Fassade haben die Jahrhunderte unversehrt überstanden. Es war der französische Bildhauer Jacques Sarrazin, der die Fassaden durch Blattgirlanden, Sphinxen und Maskarone (Fratzenköpfe) verzierte.
Die ursprünglichen Dekorationen der Fassade haben die Jahrhunderte unversehrt überstanden. Es war der französische Bildhauer Jacques Sarrazin, der die Fassaden durch Blattgirlanden, Sphinxen und Maskarone (Fratzenköpfe) verzierte.
Die Reliefs über den Türen erinnern jeweils an vier römische Gottheiten, die mit den vier Elementen verbunden sind: Neptun für Wasser, Jupiter für Feuer, Kybele für Erde und Juno für Luft. Die Adler in den Ecken mit ihren durchdringenden Blicken repräsentieren die Familie Longueuil (long oeil = langes Auge).
Am Ende des langen Saals liegt ein wahres Schmuckstück und der Höhepunkt der Besichtigung! Ein kleiner, intimer Raum mit einer bemalten Kuppel und Täfelungen, die reich verziert sind. Der Parkettboden ist ein seltenes Beispiel französischer Dekorationskunst. Die geometrischen und floralen Muster wurden aus fast hundert verschiedenen Holzarten (darunter zehn Edelhölzer) zusammengesetzt und sind auch mit Perlmutt, Malachit oder sogar Knochen verziert.
Nützliche Informationen
Adresse :Château de Maisons
2, avenue Carnot, 78600 Maisons-Laffitte
Anreise:
RER A oder Transilien Linie L, Station Maisons-Laffitte.
Eintrittspreise:
Gratis für EU-Bürger bis 26 Jahre oder mit der Karte "Passion Monuments".
Normaltarif 8€.
Für Personen mit Handicap (Blinde und Hörgeschädigte) gibt es ganz speziell angepasste Führungen. Es gibt keine Aufzüge im Schloss für Rollstuhlfahrer!
Internetseite:
https://www.chateau-maisons.fr/
RER A oder Transilien Linie L, Station Maisons-Laffitte.
Eintrittspreise:
Gratis für EU-Bürger bis 26 Jahre oder mit der Karte "Passion Monuments".
Normaltarif 8€.
Für Personen mit Handicap (Blinde und Hörgeschädigte) gibt es ganz speziell angepasste Führungen. Es gibt keine Aufzüge im Schloss für Rollstuhlfahrer!
Internetseite:
https://www.chateau-maisons.fr/
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