Château de Malmaison - Ein faszinierender Ort der Geschichte und Eleganz
Das Château de Malmaison, nur wenige Kilometer von Paris entfernt, ist eines der bedeutendsten historischen Gebäude Frankreichs. Es war das Residenzschloss von Josephine Bonaparte, der ersten Ehefrau Napoléon Bonapartes, und spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte des französischen Kaiserreiches. Der Ort, an dem sich Macht und persönliche Schicksale vermischten, ist heute ein bedeutendes Museum, das einen tiefen Einblick in die napoleonische Ära bietet.
Die Geschichte des Château de Malmaison
Das Château de Malmaison hat eine lange und facettenreiche Geschichte, die weit vor seiner Berühmtheit als Residenz von Joséphine de Beauharnais und Napoléon Bonaparte zurückreicht. Der Ursprung des Schlosses reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Ursprünglich als „Malus Mansio“ in einer Urkunde aus dem Jahr 1244 erwähnt, war das Anwesen zunächst eine landwirtschaftlicher Hof, die zur Pfarrei von Rueil gehörte. Der Name „Malmaison“ könnte sich vom mittelalterlichen „malus mansio“ ableiten, was auf eine „schlechte Unterkunft“ oder eine „unbequeme Herberge“ hindeutet. Diese Bezeichnung könnte mit der Lage des Anwesens und seiner anfänglichen Funktion als einfacher Hof in Verbindung stehen.Im 16. Jahrhundert erlebte das Anwesen unter den Herren von Rueil eine erste Umgestaltung, wurde jedoch vor allem als Landgut ohne große historische Bedeutung genutzt. Erst im 18. Jahrhundert, zu Beginn der französischen Revolution, erlangte das Schloss größere Aufmerksamkeit. Ein wichtiger Wendepunkt kam, als der Pariser Parlamentarier Perrot das Gebäude in ein kleines Schloss umwandelte. Doch das Anwesen erlebte seinen eigentlichen Aufstieg erst während der Revolution, als es im Zuge der Enteignungen als nationales Eigentum verkauft und von dem Bankier Lecoulteux erworben wurde.
Im Jahr 1799, nach ihrer Heirat mit Napoléon Bonaparte, kaufte Joséphine de Beauharnais das Schloss und begann sofort mit der umfassenden Renovierung und Erweiterung des Anwesens. Unter ihrer Leitung wurde das Château de Malmaison von einem einfachen Landgut zu einem prachtvollen Rückzugsort, das für ihre Zeit von außergewöhnlicher Eleganz und politischer Bedeutung war. Sie beauftragte die renommierten Architekten Percier und Fontaine mit der Umgestaltung, die das Schloss im Empire-Stil prägten, Stilrichtungen, die später auch in vielen anderen Projekten Napoléons zu finden waren, einschließlich der Fassade des Louvre und des Arc du Carrousel in Paris.
Das Château wurde bald zu einem wichtigen politischen Zentrum, insbesondere nach Napoléons Aufstieg zum Ersten Konsul. Es war hier, dass sich bedeutende politische Entscheidungen abspielten, und es war der Ort zahlreicher Empfänge und Konferenzen, bei denen nicht nur die Mitglieder der Bonaparte-Dynastie, sondern auch Diplomaten und führende Persönlichkeiten der damaligen Zeit verkehrten. Die Räume des Schlosses waren Zeugen zahlreicher historischer Ereignisse und politischen Intrigen.
Als Napoléon im Jahr 1804 zum Kaiser gekrönt wurde, zog das Paar nach Paris, doch Josephine behielt Malmaison als ihren persönlichen Rückzugsort. In dieser Zeit blühte das Château zu einer Art Kulturzentrum auf, in dem Kunst, Wissenschaft und Literatur gepflegt wurden. Joséphine pflegte lebte hier ihre Liebe zur Gartenkunst aus, ließ die Gärten erweitern, ein Rosengarten und exotische Pflanzen anlegen.
Nach der Scheidung von Napoléon im Jahr 1809 und ihrer finanziellen Not blieb Joséphine weiterhin in Malmaison und zog sich zunehmend in Melancholie zurück. Sie ließ das Schloss weiter im luxuriösen Empire-Stil renovieren. Der berühmte Möbeltischler Jacob fertigte Möbel, während die Maler Girodet und Gérard die Wände mit beeindruckenden Gemälden schmückten. Diese Renovierungen, die insgesamt 600.000 Francs der damaligen Zeit kosteten.
Joséphine lebte dort bis zu ihrem Tod im Jahr 1814, und das Anwesen wurde später von ihrem Sohn Eugène de Beauharnais geerbt.
Mit Napoléons Sturz 1814 und seiner endgültigen Niederlage in Waterloo im Jahr 1815 veränderte sich auch das Schicksal des Schlosses. Malmaison verlor seine Bedeutung als Zentrum des politischen Lebens. Über die Jahre hinweg wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer, bis es 1897 vom Bankier Osiris vollständig restauriert wurde und schließlich 1906 als Museum an den Staat übergeben wurde.
Das Schloss heute - Ein Museum des napoleonischen Erbes
Heute ist das Château de Malmaison ein Museum, das das Leben und die Zeiten der Bonapartes dokumentiert. Es beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Möbeln, Gemälden und Kunstwerken aus der napoleonischen Ära. Die Zimmer des Schlosses sind liebevoll restauriert und bieten den Besuchern einen Einblick in das Leben der französischen Aristokratie zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Besonders die Räume, die Josephine und Napoléon gewidmet sind, sind immer noch mit persönlichen Gegenständen und Erinnerungsstücken ausgestattet, wie Napoleons Mahagoni-Bibliothek oder das ovale Zimmer, in dem Josephine 1814 starb.Die oberste Etage des Schlosses ist der Geschichte Napoleons auf St. Helena gewidmet! Das Nationalmuseum der Schlösser Malmaison und Bois-Préau bewahrt eine außergewöhnliche Sammlung von Erinnerungen an das Exil des Kaisers Napoleon auf der Insel St. Helena von 1815 bis zu seinem Tod im Jahr 1821. Dazu gehören insbesondere das Feldbett, auf dem der Körper des Kaisers ausgestellt war, Möbel aus seinen verschiedenen Residenzen, seine Kapellen aus Silber und Vermeil oder die von seinem Arzt aufbewahrte Totenmaske.
Das Schloss und sein Garten wurden sorgfältig restauriert, und die prachtvollen Gärten sind heute ein beliebter Ort für Spaziergänge. Das Museum veranstaltet regelmäßig Ausstellungen, die sich mit verschiedenen Aspekten der napoleonischen Ära befassen und lädt Besucher ein, in die Welt von Josephine und Napoléon einzutauchen.
Der Garten von Malmaison
Der Garten von Malmaison war ein echtes Meisterwerk der Gartenkunst und diente Josephine als Rückzugsort. Sie beschäftigte eine Reihe von berühmten Gärtnern und Landschaftsarchitekten, die dafür sorgten, dass der Garten zu einem der schönsten in Frankreich wurde. Besonders berühmt ist der Rosengarten, der Josephine sehr am Herzen lag und in dem man fast 150 verschiedene Rosensorten bestaunen kann. Sie war eine der ersten, die in Frankreich exotische Pflanzen sammelte und anpflanzte. Der Garten wurde zu einem Ort der Exotik und Vielfalt, in dem Pflanzen aus aller Welt gedeihen konnten. Hier experimentierte sie mit neuen Arten von Blumen, Sträuchern und Bäumen, was dem Schloss eine besondere botanische Bedeutung verlieh.Der Garten von Malmaison war nicht nur ein persönliches Projekt Josephines, sondern auch ein Spiegel ihrer politischen Ambitionen. Sie wusste, dass die Natur sowohl als Symbol für das Wachstum und die Erneuerung des französischen Imperiums als auch als ein Zeichen ihres persönlichen Erfolges und ihrer sozialen Stellung dienen konnte.
Neben den Pflanzen hatte Josephine auch ein Faible für Schwäne, die man überall im Schloss entdecken kann, so auch im Garten, wo schwarze Schwäne aus Australien leben. Es war Kapitän Baudins, der während seiner Expedition, der berühmten "Voyage aux terres australes" (1800-1804) auf seinem Schiff "Naturaliste" zwei dieser Tiere nach Frankreich brachte.
Josephine Bonaparte - Die Frau hinter Malmaison
Joséphine de Beauharnais, geboren als Marie-Josèphe Rose Tasher de La Pagerie am 23. Juni 1763 auf der Insel Martinique, stammte aus einer wohlhabenden Familie und wuchs in der Kolonie Martinique auf, bevor sie 1779 nach Frankreich zog. Wegen ihrer Eleganz und ihres exotischen Charmes wurde sie von der Pariser Gesellschaft liebevoll „la Belle Créole“ genannt. Im Alter von 16 Jahren heiratete sie den französischen Aristokraten Alexandre de Beauharnais, mit dem sie zwei Kinder, Eugène und Hortense, hatte. Doch ihre Ehe endete tragisch. Während der Revolution wurde Alexandre 1794 guillotiniert, und Joséphine selbst entging nur knapp dem gleichen Schicksal.Kurz nach dem Tod ihres Mannes lernte sie Napoléon Bonaparte kennen, der 1796, als er in Italien kämpfte, eine tiefe Zuneigung zu ihr entwickelte. Sie heirateten noch im selben Jahr, und Joséphine wurde zur ersten Frau Napoléons und damit Kaiserin von Frankreich, als er 1804 den Thron bestieg. Napoléon, der sie innig liebte, gab ihr den Namen „Joséphine“, weil er ihren ursprünglichen Vornamen „Rose“ nicht mochte; ein Ausdruck seiner Eifersucht und seines dominanten Wesens. Ihre Beziehung zu Napoléon war eine Mischung aus Leidenschaft, politischem Kalkül und tief empfundener Zuneigung.
Joséphine war eine Frau von großem Stil und Luxusbewusstsein. Sie bestellte jährlich Hunderte Kleider, Handschuhe und Schuhe und wechselte mehrmals täglich ihre Garderobe. Hinter der makellosen Fassade verbarg sich jedoch auch Unsicherheit – wegen schlechter Zähne, die sie ihrem Zuckerrohrkonsum in der Kindheit verdankte, lächelte sie selten, was ihr das berühmte „Halbächeln“ eintrug.
Trotz ihrer Ehe mit Napoléon war ihre Beziehung von Problemen geprägt, vor allem durch die Unfähigkeit, ihm einen männlichen Erben zu gebären, was letztlich 1809 zur Scheidung führte. Nach der Scheidung zog sich Joséphine in ihr Anwesen Château de Malmaison zurück, wo sie sich der Pflege ihrer Gärten und einer umfangreichen Sammlung exotischer Pflanzen widmete, darunter auch Orchideen aus der Karibik. Das Schloss war damit nicht nur ein Ort der Politik, sondern auch ein botanisches Paradies, das Josephines Liebe zur Natur widerspiegelte.
Napoléon selbst behielt eine gewisse Zuneigung zu ihr, unterstützte sie weiterhin finanziell und besuchte sie regelmäßig in Malmaison. Später gestand er ihr, dass „niemand jemals so sehr seine Frau geliebt habe wie er Joséphine“.
Sie blieb eine schillernde Persönlichkeit der französischen Gesellschaft und pflegte eine Reihe von engen Beziehungen zu wichtigen Persönlichkeiten des Imperiums.
Josephine starb am 29. Mai 1814 im Alter von 50 Jahren an einer Lungenentzündung im Schloss von Malmaison.
Nützliche Informationen
Adresse:12 Av. du Château de la Malmaison
92500 Rueil-Malmaison
Anreise:
Abfahrt La Défense, Bus Nummer 258 (rot) Richtung La Jonchere, Station Le Château.
Tarife:
Gratis für EU-Bürger bis 26 Jahre und für jeden an jedem ersten Sonntag des Monats.
Normaltarif 6,50€ für das Schloss und den Park.
Anreise:
Abfahrt La Défense, Bus Nummer 258 (rot) Richtung La Jonchere, Station Le Château.
Tarife:
Gratis für EU-Bürger bis 26 Jahre und für jeden an jedem ersten Sonntag des Monats.
Normaltarif 6,50€ für das Schloss und den Park.
Nur Park 1,50€
Château de Malmaison & Château de Bois-Préau 11€.
Internetseite:
https://musees-nationaux-malmaison.fr/chateau-malmaison/
Château de Malmaison & Château de Bois-Préau 11€.
Internetseite:
https://musees-nationaux-malmaison.fr/chateau-malmaison/
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