Zitat der Woche

„Reisen ist wie Träumen: Der Unterschied besteht darin, dass sich nicht jeder beim Aufwachen an etwas erinnert, während jeder die Erinnerung an das Ziel, von dem er zurückgekehrt ist, warm hält.“ - Edgar Allan Poe

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La maison de Jean Cocteau

Station: Anreise mit dem Auto.
Gut zu wissen: Fotos im Inneren des Hauses sind nicht gestattet! Kombi-Ticket für die Chapelle Saint-Blaise-des-Simples.


"In der Kindheit glaubt man, was erzählt wird, und zweifelt nichts an. Man glaubt, dass wenn man eine Rose pflückt, der Familie ein Unglück wiederfährt. Man glaubt, dass die Hände einer Bestie anfangen zu dampfen, sobald sie jemanden tötet, und dass sich die Bestie dafür schämt, wenn ein junges Mädchen in ihrem Hause wohnt. Man glaubt noch tausend andere naive Sachen. Ein wenig von dieser Naivität erbitte ich mir jetzt von ihnen, und sage – um uns allen Glück zu bringen – die drei magischen Worte. Das wahre „Sesam öffne dich“ unserer Kindheit: Es war einmal ...“ - 
Jean Cocteau

In Milly-la-Forêt verbrachte der Dichter die letzten 17 Jahre seines Lebens. Er schrieb "Das Requiem", produzierte "das Testament des Orpheus", skizzierte viele Gemälde, Zeichnungen und Pastelle. Berühmt wurde er durch den Film "Die Schöne und das Biest" aus dem Jahr 1946. Gedreht wurde der Film im Schloss Raray, nahe Senlis.

Für Jean Cocteau spielte die Natur eine wichtige Rolle. Das Haus in Milly-la-Forêt wurde zu seinem Zufluchtsort. Hier konnte er dem Tumult des Pariser Viertes Palais-Royal entkommen. Im Garten genoss er es zu lesen und zu schreiben.
Im Laufe der Jahre machte Cocteau das Haus zu einem Kunstwerk für sich, ganz im Einklang mit seinem Image und seinen Tagträumen. Das Haus wurde zu seiner "Schönen".
Sein Gefährte und Geliebter Édouard Dermit kümmerte sich bis zu seinem Tod 1995 um das Haus, das heute noch vom Geschmack und der Intimität des Künstlers zeugt.
Alles ist noch da, als hätte Jean Cocteau gerade erst den Raum verlassen: an die Wand gepinnte Fotos, Zeichenstifte, die Juke-Box...
Im Eingangsbereich kann man ein Karussell-Pferd bestaunen, das zu einem Kleiderständer umfunktioniert wurde. Im Wohnzimmer sieht man den Stoßzahn eines Narwals. Das Schlafzimmer wurde mit Tapeten im Leoparden-Look dekoriert.
Der Künstler verstarb am 11. Oktober 1963. Auf Wunsch seiner Familie wurde er am 23. April 1964 in der Kapelle Saint-Blaise, die er selbst dekoriert hat, bestattet. Das Haus ist heute mit dem Label „Maison des Illustres“ ausgezeichnet.











   


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